Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Schwitzen als Problem: Hilfe, die verschwiegen wird

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 28. Januar 2015

Ich war aufmerksam gemacht worden, dass „im Fernsehen“ über die

        Wege der Bekämpfung übermäßigen Schwitzens

berichtet werden würde. Weil ich zu diesem Thema bedeutende eigene Erkenntnisse gesammelt und auch von Dritten glaubhaft zugetragen bekommen habe, sah ich mir das natürlich an. Schließlich habe ich in meinem Buch „Wohlfühlhormon Serotonin. Botenstoff des Glücks. Der körpereigene Aufbau durch native Nahrung“, Via Nova, 2. Aufl. 2014, S. 204 f. fremde und eigene Temperaturkontrollerfahrungen eingehend beschrieben.

Schwitzender Mann-Apotheken-Umschau

Kühlende Schweißtropfen

Der spektakulärste Fall ist der eines jungen Mannes, der bei der leichtesten Bewegung in Schweiß ausbrach. Seine Freundin, die es leid war, dass ihm beim Verkehr in der Grundstellung der Schweiß von seiner Nase auf ihr Gesicht und in die Augen tropfte, fand beim Suchen im Internet den Hinweis auf die zentralnervöse Körpertemperaturkontrolle durch Serotonin. Sie fand so auch den Weg zur nativen Kost/Aminas Vitalkost.

Übermäßiges Schwitzen ist nach den Angaben in der Sendung gesellschaftlich gesehen gar kein kleines Problem, weil wohl 3 % der Bevölkerung, also fast 2,5 Millionen Menschen in Deutschland  darunter leiden sollen.

Nach der Sendung auf Arte sage ich es gleich frei heraus: Ich war entsetzt! Also ging ich auf die Suche und fand auf Anhieb erste zwei recht gründliche Quellen zum Thema. Deren Lektüre steigerte aber nur noch meine Empörung über die unzureichende Information der Öffentlichkeit. Soll etwa niemand wissen, dass in vielen Fällen die Verbesserung der Verfügung über den Botenstoff Serotonin selbst die übelsten Schwitzattacken beendet?! Ich zweifle, dass es sich lohnt, noch mehr Quellen zu suchen, deren Autoren nicht Bescheid wissen oder die Lösung der Probleme über das Temperaturkontrollhormon Serotonin bewusst verschweigen.

Hier die drei Quellen :

(1) Arte, Xenius, Dienstag, 27.1.2015, 17.05- 17.35  Uhr (wird wiederholt): „Schweiß- Ab wann wird er zum Problem und wie bekomen wir ihn in den Griff?“

Dr. Kai Martin Thoms

Uni-Klinik Göttingen

Hier werden drei Wege der Bekämpfung starken Schwitzens als angeblich einzige Hilfen pröäsentiert, neben der gefährlichen operativen Schweißdrüsenentfernung und der noch gefährlicheren Durchtrennung des Sympathikusnervs nur noch der ständige Einsatz des Butolin-Toxins A (Botox), durch den die den Befehl zur Schweißabsonderung empfandenen Nervenzellen ihre Funktion verlieren. In der Sendung wird eine junge Frau präsentiert, die sich seit 7 Jahren alle 6 Monate neu Botox spritzen lässt, weil sonst die Schwitzattacken immer wieder kommen.

(2) http://www.aerzteblatt.de/archiv/63004/Hyperhidrose-Ursachen-und-Therapie-von-uebermaessigem-Schwitzen

Dr. Tanja Schlereth,Klinik für Neurologie
Johannes Gutenberg Universität, Mainz

Die Autorin stellt sehr deutlich heraus:

„Zentrale thermosensible Neurone befinden sich im Rückenmark,  dem Hirnstamm (Formatio reticularis, Nucleus raphe) und dem Hypothalamus (Nucleus praeopticus des anterioren Hypothalamus). Der Hypothalamus ist das Integrationszentrum aller thermosensorischen Afferenzen. Er hat die Aufgabe, die Körpertemperatur auf einen Sollwert von 37°C – (bei Fieber höher) einzustellen  …

Etliche andere Einflussfaktoren wie Hormone, Affekt, Sauerstoffsättigung, Plasmaosmolarität beeinflussen ebenfalls die Thermoregulation und damit das Schwitzen . Progesteron erhöht die Körpertemperatur und senkt die Schweißrate, wohingegen Östrogen einen gegenteiligen Effekt hat. Die Schweißrate sinkt auch durch Hypovolämie und einen Anstieg der Plasmaosmolarität ), sie steigt durch eine Erhöhung der Sauerstoffsättigung.“

Klingt das nicht ungemein gelehrt? Aber dass der Botenstoff Serotonin in den erwähnten Rahre-Kernen des Hirnstamms gebildet wird und dass er in seiner Funktion als des obersten Temperaturkontrollhormons im Hypothalamus fortlaufend die Körpertemperatur auf gesunde Werte einstellt, lässt die Autorin nicht einmal erahnen.

(3) http://www.apotheken-umschau.de/schwitzen

Dr. med. Claudia Osthoff

Dieser für die Standards der Apotheken-Umschau enorm ausführliche Beitrag glänzt durch eine große Übersicht und Genauigkeit. Ich habe von diesem Artikel einige wertvolle Informationen mitgenommen wie u.a. die Tatsache, dass nachweislich bei vielen Krankheiten – u.a. bei Parkinson, Depression, Fibromyalgie – Schweißattacken zu beobachten sind. Aber einen Hinweis auf die natürliche Temperaturkontrolle durch Serotonin gibt die Autorin nicht.

 

Hinsichtlich der tatsächlichen Wirkungen des Serotonins zur Kontrolle der Körpertemperatur verweise ich auf zwei meiner früheren Beiträge:

http://www.essenspausen.com/meine-aminas-history/

http://www.essenspausen.com/unkontrollierte-kalte-ist-gefahrlich/